Was ist ein Bausparvertrag?

In diesem Beitrag gebe ich Erläuterungen rund um den Bausparvertrag und fokussiere auf Aspekte die auch von einem Laien geprüft werden können.

  1. Das geeignete Grundstück finden- Meine Tipps
  2. Bauen mit Bauträger
  3. Bedarfsanalyse beim Hausbau
  4. Was ist ein Bausparvertrag?
  5. Tipps zur Baufinanzierung
  6. Die besten Tipps um einen seriösen Bauträger zu finden
  7. Bauen mit Architekt
  8. Die besten Tipps zur Hausbau Planung
  9. Bauplanung mit dem Bauträger und GU

Hausbau mit Bausparvertrag

In der Regel ist mal zum ersten mal mit Darlehen in dieser Größenordnung konfrontiert. Daher fehlt auch die Erfahrung auf was zu achten ist und was die wichtigsten Begriffe bedeuten.
In diesem Beitrag gebe ich Erläuterungen rund um den Bausparvertrag und fokussiere auf Aspekte die auch von einem Laien geprüft werden können.

Für eine gute solide Finanzierung sollte man sich Rat bei einem Fachberater holen, den diese Kapitell nicht ersetzten kann. 

Bausparvertrag was ist das?

Ein Bausparvertrag ist ein Vertrag, bei dem in einer ersten Phase Geld angespart wird und anschließend auf ein Darlehen zurückgegriffen werden kann. Der größte Vorteil ist, dass bereits beim Abschluss des Vertrags die Zinsen festgelegt werden und diese sich für die vereinbarte Laufzeit nicht mehr ändern.

Beim Abschluss eines Bausparvertrags wird die Höhe der Bausparsumme und die Rahmenbedingungen festgelegt. Bei den Bausparverträgen gibt es grundsätzlich eine Sparphase und eine Darlehensphase.

Sparphase beim Bausparvertrag

In der Sparphase wird z.B. monatlich ein Betrag auf den Bausparvertrag eingezahlt und solange fortgeführt, bis die Mindestsparsumme erreicht ist. Die Höhe der Mindestsparsumme kann je nach Vertrag variieren, z.B. 30% oder 50% von der Bausparsumme. Damit wäre die erste von zwei Voraussetzungen für die Auszahlung erfüllt.

Zuteilungsreife und Darlehensphase beim Bausparvertrag

Die zweite Voraussetzung ist, dass der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Die Bausparkassen berechnen eine sogenannte Bewertungszahl. Anhand dieser wird entschieden, wann die Zuteilung erfolgen kann. Unter Zuteilung versteht man den Zeitpunkt, ab dem alle Voraussetzungen erfüllt sind um auf das Darlehen und bzw. oder die Sparsumme zuzugreifen. Faktoren wie monatlicher Sparbetrag, Anspardauer, gewählte Bedingungen und einige mehr beeinflussen die Zuteilung. Wer es genauer wissen möchte, kann sich die ABBs eines Bausparvertrages bei einer beliebigen Bausparkasse herunterladen und dort nachschlagen. Die Berechnungsvorschrift ist dort enthalten.

Ist die Bewertungszahl hoch genug, wird der Bausparvertrag zugeteilt. D.h. man kann sich entscheiden, ob man

  • das Guthaben ausgezahlt haben möchte
  • das Guthaben ausgezahlt haben möchte und das Darlehen in Anspruch nehmen möchte
  • den Vertrag ruhen lassen möchte oder weiter ansparen möchte. Hinweis: Hier haben viele Bausparkassen in den letzten Jahren Einschränkungen eingeführt. Es ist also in den ABB genau zu prüfen welche Bedingungen gelten.

Für einen Hausbau wird man vermutlich das Darlehen in Anspruch nehmen wollen. Die Höhe des Darlehens ergibt sich aus der Bausparsumme abzüglich der Sparbetrags. Der Ablauf für das Darlehen ist sehr ähnlich zu einem klassischen Darlehen und wird daher in diesem Kapitel nicht gesondert behandelt.

Vorteile eines Bausparvertrags:

  • Zu Vertragsbeginn sichert man sich einen festen Zinssatz, der sich über die Vertragslaufzeit nicht mehr ändert.
  • Der Vertrag kann geschlossen werden, auch wenn man noch keine Kaufabsichten hat.
  • Der Zeitpunkt für die Inanspruchnahme des Darlehens ist relativ flexibel. Hinweis: Auch hier rate ich in den ABBs genau zu prüfen welche Bedingungen gelten.

Nachteile eines Bausparvertrags:

  • Es fällt eine hohe Abschlussgebühr an. i.d.R. 1% der Bausparsumme (es sind also schnell mehrere 1000 Euro)
  • Es gibt weitere Kosten die je nach Vertrag anfallen z.B. Variantenpreis, Agio, Kontoführungsgebühren
  • Änderungen am Vertrag (z.B. Erhöhung der Bausparsumme) verursachen Gebühren.
  • Kaum noch Guthabenzinsen

Die Bausparverträge haben sich in den letzten Jahren verändert. Es muss daher sehr genau gerechnet werden ob sich ein Vertrag bei den vielen Gebühren wirklich lohnt. Leider ist dies aber nur schwer möglich ist, da keiner die Zinsentwicklung voraussagen kann.

Ich empfehle sich die sogenannte “Vorvertragliche Information” und das “Produktinformationsblatt” zu dem Bausparvertrag anzusehen bevor man diesen abschließt. Dort sind übersichtlich alle wichtigen Fakten aufgelistet. Diesen bekommt man häufig auch Online bei der Bausparkasse.

Die Alternative: Das Annuitätendarlehen

Ein normales Baudarlehen ist ein sogenannten Annuitätendarlehen. Das bedeutet, es wird immer ein fester monatlicher Betrag gezahlt die sogenannte Annuität. Die Annuität teilt sich in Zins und Tilgung auf. D.h. im Laufe der Zeit wird die Restschuld weniger und damit der Tilgungsanteil höher während die Annuität gleich bleibt.

Vorteile eines Annuitätendarlehens:

  • Das Darlehen ist sofort verfügbar
  • Bei Abschluss in der Regel niedrigere Zinsen wie ein Bausparvertrag
  • Kaum Gebühren
  • Darlehenslaufzeit und Tilgungsrate wird vereinbart

Nachteile eines Annuitätendarlehens:

  • Zins gilt nur für die vereinbarte Laufzeit
Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass man sich mit einem Bausparvertrag einen festen Zinssatz erkauft. Damit besteht die Möglichkeit ein anderes Bau-Darlehen in einigen Jahren abzulösen oder Renovierungen zu finanzieren. Denn diese beiden Aspekte sind in der Regel weit in der Zukunft und die Zinsen können bis dahin gestiegen sein. Für diese Form der Anschlussfinanzierung halte ich Bausparverträge für ein gutes Mittel.

Die hier angegebenen Aspekte können sich mit der Zeit verändern und sollen nur einen Überblick geben.

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